Das große Sommerfest 2018

Viele Fragen haben uns bei den Vorbereitungen für unser Sommerfest begleitet, hier ein kleiner Auszug: Wie viele Getränke-Ausgabestellen, verteilt auf die vier Hektar Kasernengelände, braucht es? Wie viele Komposttoiletten werden wir bauen, wie viel Gemeindefläche außerhalb und ringsum sichern wir für parkende Autos? Wie viele Menschen erreichen wir? Wie viele Menschen werden zu unserem Sommerfest kommen?

Irgendwann fiel die Zahl eintausend oder mehr, und diese galt als Richtwert. Gut vorbereitet wollten wir sein, gediegen & niveauvoll. Wir ließen uns viele Weine für Kostproben zusenden und wählten daraus jene Bio-Weine von drei Weinlieferanten aus der Region, die uns am besten zusagten. Kulinarisch versorgt sollten die Gäste von unseren Chefkochs aus der Gemeinschaft werden. Am Menüplan standen veganes Seitanrahmschnitzel, Falafelteller, ein vielfältiges indisches Thali, Rindfleischsalat und selbstgemachte Pommes. Im Ladencafé wurden die Gäste mit leckere Kuchen und Muffins sowie mit Säften und Kaffee verköstigt.

Eher klein und fein war’s dann, das Fest. Kein Stau irgendwo, jemals. Jene, die da waren, genossen gutes Service und Ambiente, bestes Essen und feine vielfältige Musik, nachmittags live, abends nochmals live, nachts vom DJ-Pult, Barbetrieb bis ins Morgengrauen. Dazwischen Programm, laufend Moderation, eine Gemeinschafts-Aktion namens „Forum im großen Kreis“, ein Kabarett-Programm, um unser emsiges Gemeinschafts-Bemühen ein wenig auf die Schaufel zu nehmen und das Publikum zu erfreuen. Führungen wurden gerne angenommen, durch unser großes Haus und rundherum, zum ehemaligen Truppenübungsplatz, der uns Raum für Erholung, Abenteuer­-Fantasien und Landwirtschaft bietet. Ui, und das Nacht-Programm-Ambiente! Unglaublich! Die Kunsthalle wurde am Vortag zu einer lichtvollen, nicht wieder erkennbaren Partyhalle umgewandelt. Spät in der Nacht gab es an vielen Stellen drinnen und draußen in höchst kreativer Form Lichtspiele. Zwei gegenüberliegende Bühnen wurden gebaut, eine mit schräger Rampe zur Tanzfläche, um vielerlei Verweil-Optionen anzubieten. Mit etlichen Traktor-Anhänger- und Pritschenwagen-Ladungen schafften wir Unmengen von selbst produzierten Heuballen in die Halle, die dann brandhemmend verkleidet wurden, um die Akustik zu verbessern. Die Kunsthallen-Bar, ein Kunstwerk aus Pfosten, Ästen und Licht, erstrahlte.

Wir waren gerüstet, viel mehr Menschen Freude zu bereiten, als tatsächlich hier waren. Wir hätten einen Ansturm geschafft, stellten wir zufrieden fest. Vom übrig gebliebenen Essen mussten wir nichts wegwerfen. Über mehrere Tage freuten sich viele Münder mit unterschiedlichen Vorlieben über gutes Essen. Mit ein bisschen Fantasie und Organisationstalent geht alles weg.

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Das Sommerfest und der »Community Campus« waren gute Gelegenheiten, die Werkstätten besser einzurichten und auszubauen. Wo früher Schusswaffen lagerten, entstand Raum für kreatives Schaffen mit Holz und Metall. Wir bauten drei Kompostklos, zwei Kohle-Pissoirs, ein Kohle-Urinal für Frauen und Outdoor-Duschen. Wegweiser und Schilder wurden liebevoll gestaltet und bieten nun Orientierung für unsere Gäste. Ein neuer Zugang zum Wald und zugleich ein weiterer Essbereich draußen unter den Bäumen wurden errichtet. Unter anderem haben wir die alten Feldbetten der Soldaten zu einer Outdoor-Chill-Area umfunktioniert, welche gleich bei der Auffahrt rechts zu finden ist. Alles in allem verfügt unser Platz nun über viele Möglichkeiten und die nötige Infrastruktur, um weitere Transformationsideen schnell und organisiert zu verwirklichen.